In moderner Sklaverei gefangen

50 Millionen in moderner Sklaverei gefangen

Karin und Anette waren vom 21. bis 24. April beim Kongress „Gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung“ im Schönblick Schwäbisch Gmünd mit einem Ausstellungsstand und zwei Seminaren zum Thema „Die Würde der Frau in patriarchalen Familienstrukturen“. 375 Interessierte waren gekommen, größtenteils Mitarbeiter von 40 Hilfsorganisationen, aber auch PolitikerInnen und ehemals Betroffene. Fachbeiträge und Talkrunden im Plenum und zahlreiche Seminare und Workshops lieferten und vertieften Wissen zum Menschenhandel und sexueller Ausbeutung mit unterschiedlichster Ausprägung: Zwangsprostitution, Organisierte Gewalt allgemein und im Kontext von Kinderprostitution, Pornosucht, therapeutische Arbeit mit Tätern, Selbstfürsorge für Begleiter u. v. a. m. Wenn auch allgemein kontrovers diskutiert, waren sich auf dem Kongress vermutlich alle einig, dass es für das bestehende Prostituiertenschutzgesetz, das in unserem Land, dem „Bordell Europas“ wenig hilfreich war, keine kosmetischen Verbesserungen geben darf, sondern das nordische Modell für Prostitution eingeführt werden soll, bei dem der Sexkauf verboten wird.

Prof. Dr. Elke Mack (Universitätsprofessorin für Christliche Sozialwissenschaften und Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt)

Um alles verkraften zu können, sorgten die Veranstalter, das Netzwerk „Gemeinsam gegen Menschenhandel“ und das Team vom Schönblick zwischendurch für Musik, geistliche Impulse, ein entspannendes Abendprogramm und gute Verköstigung. 

(Anette Bauscher)