Aktionsplan gegen „Ehrgewalt“?

So lautet auch der Titel unseres aktuellen Infobriefes, den Sie hier lesen können! Perlenschatz hat dem Bundesjustizministerium mehrere Seiten Vorschläge eingereicht für einen Aktionsplan gegen Ehrgewalt. Wir erhoffen uns dafür mehr Schutz für Frauen aus Kulturen, in denen es vor allem um Ehre und Schande geht.

Alternative Meldeadressen nicht erlaubt

Um Opfer besser vor ihren Peinigern schützen zu können, braucht es alternative Meldeadressen. Denn trotz geschützter Adresse nach § 51 des Bundesmeldegesetzes gibt es bei Behörden immer wieder undichte Stellen. Zwar nicht absichtlich. Aber wo Menschen sind, passieren Fehler. Zudem kommt, dass bei Scheidungen, Umgangs- oder Sorgerechtsfragen immer das Familiengericht zuständig ist, in dem sich die Mutter mit ihren Kindern aufhält. Wenn sie also in einem Frauenhaus Schutz sucht, bedeutet das, dass der Expartner und Kindesvater durch den Gerichtssitz schon mal weiß, in welcher Gegend er suchen muss.

Darüber hinaus gibt es aber noch viele andere Punkte, die den Schutz verbessern könnten. So etwa Schulungen der Behörden zum viel unterschätzten Thema Gewalt im Namen der „Ehre“.

Hessen möchte Vorreiter sein mit der Entwicklung eines Aktionsplanes. 2019 hat der Landespräventionsrat eine Arbeitsgruppe dafür gebildet. Auch dort hatten wir unsere Vorschläge eingereicht. Wir erwarten mit großer Spannung die Ergebnisse, die zum Jahreswechsel 20/21 erwartet wurden und die Antwort aus dem Justizministerium von Frau Lambrecht.