Berlin – eine Stadt mit starken Kontrasten

Menschlich gesehen war die Berlin-Tour kein Erfolg, die Vorträge waren sehr angefochten. Und ich empfand die Stadt als sehr dunkel. So viel Elend auf den Straßen, so viele leere Gesichter, Ungunst, so viel Gestank nach Kot und Urin, und der Haschisch-Geruch überall präsent.

Aber selbstverständlich gab es auch sehr schöne Flecken und Begegnungen. Und Menschen, die „Lichtblicke“ in Berlin sind, wie etwa meine engagierte Gastgeberin Gabriele Mehling oder die Mitarbeiter des 1995 von Pastor Bernd Siggelkow gegründeten Kinder- und Jugendwerks „Arche“. Die Arche engagiert sich besonders für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Oder Gemeinden, die ihren Auftrag, „Salz und Licht“ in dieser Welt zu sein, sehr ernst nehmen.

Nach der EFG Hohenstaufenstraße gab es eine Lücke für wichtige Büroarbeit und einen privaten Besuch. Der Termin am 16.10. wurde abgesagt, schade, ein Sonntag, der beliebteste Tag für Vorträge. Einer anderen Gemeinde, die vorher an diesem Termin Interesse hatte, war es dann zu kurzfristig. Am 18. Oktober war ich in der Flüchtlingskirche und sprach vor einer kleinen Truppe, am nächsten Tag erzählte ich einer leitenden Mitarbeiterin der Arche über Perlenschatz. Sie kannte das Problem unserer Zielgruppe nur zu gut und bezeichnete unsere Arbeit deshalb als „stark“.

Einer der Vorträge war vergessen und deshalb auch nicht beworben worden, was der netten Initiatorin sehr unangenehm war und sie versuchte, am Vortag noch über die sozialen Netzwerke einzuladen.

Am 21.10. gab es dann noch einen Vortrag bei der sehr engagierten Evangelischen Gemeinschaft Reinickendorf und das Schlusslicht bildete die wertvolle Begegnung mit den Menschen und Gästen der Kommunität „Grimnitz“ in Joachimsthal, die ebenfalls zu einem Vortrag eingeladen hatten. Die kleine Lucy war immer an meiner Seite (https://perlenschatz.info/unsere-neueste-aufnahme/).

Nennen wir die Reise „wenig erfolgreich“? Nein! Denn wir wissen es nicht! Gott kann aus nichts oder wenig immer noch etwas Großes machen. Und das wird er noch tun! Begonnen hat er schon mit einer Überraschung. Dafür nutzte er die Hundedame Lucy:

Mit ihr war ich bei einem Hundeauslauf. Denn sie kannte aus dem Iran keine anderen Hunde und musste sich den Kollegen erst einmal vorsichtig nähern. Auf dem Rückweg in mein Neuköllner Quartier traf ich unter anderem eine Frau, die ebenfalls einen kleinen Hund hatte. Lucy und ich schlossen uns den beiden an. Am nächsten Tag trafen wir die beiden wieder und tatsächlich taute Lucy nach einiger Zeit auf und spielte mit ihrem neuen Freund. Die Hundebesitzerin fragte mich nach dem Zweck meines Berlin-Besuches. Sie fragte sehr interessiert nach, etwa, wie ich auf die Idee für Perlenschatz gekommen bin und ob ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben verantwortlich dafür war. Am Ende outete sie sich als Redakteurin eines großen Radiosenders, bei dem ich vor Jahren einmal versucht hatte, Perlenschatz vorzustellen. Damals ohne Erfolg. Sie möchte jetzt ein Interview über Perlenschatz machen …

Hier noch ein paar Eindrücke:

Anette Bauscher