Glaube versus Wissen?

Li: Die hübsche junge Frau ist Alexandra, Sozialpädagogin mit einem großen Herzen für benachteiligte Menschen.

Berlin am 11. und 12. September. Zwei Vorträge, zwei Gemeinden. Den ersten im modernen Café Blaugold auf dem Prenzlauer Berg, das zur Gemeinde „DieKreative“ gehört und ein entsprechend junges Publikum hat. Den zweiten in einer ehrwürdigen, denkmalgeschützten Kirche am Nachmittag vor vorwiegend älteren Damen und Herren. Eingeladen hatten Alexandra Rosenberg und Pfarrer Steffen Reiche. Die Besucherzahlen von 13 und 21 hielten sich in Grenzen. Aber die Masse ist nicht entscheidend, sondern das Herz, das die Besucher für unsere Sache mitbringen. Es gab viele bewegte Rückmeldungen im Café Blaugold. Ich habe mich gefreut über das große Interesse, das sich in anschließenden Gesprächen und Bestellungen unseres Infobriefes gezeigt hat. Die Gäste in Nikolassee waren etwas zurückhaltender. Dafür schrieb mir ihr Pfarrer anschließend: „Liebe Frau Bauscher, mir wurde begeistert erzählt …“.   Doch ein interessantes Gespräch ergab sich nach dem Vortrag in Nikolassee mit einer Dame. Sie sagte in etwa: „Der Vortrag hat mich sehr berührt. Aber ich habe noch keinen Menschen erlebt, der mit so einer Überzeugung davon gesprochen hat, dass Gott ihm etwas gesagt habe. Seit der Aufklärung müssen wir doch klar unterscheiden zwischen Glauben und Wissen. Und Glaube ist doch kein Wissen! Aber so wie Sie reden, klingt das nach Wissen …!“ Wie war das noch? „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Ja, das Motto der Aufklärung klingt gut! Vernunft einschalten ist wichtig. Dafür hat unser Schöpfer uns einen Verstand gegeben. Und das Hinterfragen von Autoritäten macht ebenfalls Sinn. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass ein Mensch mit noch so großem Verstand niemals die Größe seines Schöpfers er-fassen kann. Gott steht über unseren menschlichen Gedanken und hat Möglichkeiten, den Glauben zur festen Überzeugung werden zu lassen für alle, die ihn ernst nehmen. Wer das tut, kann erfahren, was im Neuen Testament, in Hebräer 11, 1, steht: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ So sieht das auch eine Frau, die extra von Neukölln nach Nikolassee kam, um sich den Vortrag anzuhören. Sie hat einen Tag in der Woche frei und Gott gebeten: „Zeige mir eine Aufgabe, die Dir wichtig ist!“ Als ich am Ende des Vortrages fragte, wer sich um eine blinde Frau in und aus Neukölln kümmern könnte, war es deshalb für sie kein Zufall, dass sie sich extra von Neukölln aus auf den Weg gemacht hatte. Sondern Gottes klare Leitung und Antwort. Wir können nur mal wieder staunen und danke sagen! Im Februar bin ich wieder in Berlin und freue mich über Einladungen! (Anette Bauscher)

Ende der Veranstaltung in Nikolassee. Leider habe ich es versäumt, vorher Fotos zu machen.

Das Denkmalensemble „Abtei Nikolassee“ (so Pfarrer Steffen Reiche) umfasst den Kirchhof (eingeweiht 1907), die Kirche (1909) und das Gemeindehaus (eingeweiht 1929)