Heute ist Perlenschatz 1 Jahr alt!
13. September 2015
Am 13. September letzten Jahres trafen sich 22 Frauen und Männer in Solms, um den Verein Perlenschatz zu gründen. Mit Schreiben vom 25.09.2015 erhielten wir die Ankennung der Gemeinnützigkeit vom Finanzamt. Seitdem haben uns Kleinspender 37.313,29 Euro anvertraut (Stand Ende August 2015, mit Aufwandsverzicht). Dieser Anfang ermutigt uns sehr. Dafür danken wir Gott und allen, die sich hinter unser Anliegen gestellt haben.
Eins ist klar: Die Not ist groß. Wir brauchen dringend ein Haus. Und noch viel Geld für Unterhaltung und Personal. Denn unsere Mission ist es, das Leben von bedrohten und misshandelten Frauen zu schützen und zum Strahlen zu bringen.
Obwohl schon lange vor der großen Flüchtlingswelle durch Studien klar war, dass Migranten eine intensivere, andere Betreuung brauchen als deutsche Frauen und dass die Frauenhausplätze insgesamt viel zu wenige sind, können wir kaum mit staatlicher Hilfe rechnen. „Der Haushaltsgesetzgeber hat in der Vergangenheit entschieden, dass die Landesförderung für die Frauenhäuser über das Projekt Kommunalisierung erfolgt.“ (Zitat aus einer Mail vom Hessischen Sozialministerium.) – Und in den Kommunen, wo es bereits ein Frauenhaus gibt, sehen sich die Verantwortlichen nicht weiter in der Pflicht. Unabhängig vom Bedarf. Unabhängig von der Tatsache, dass mehr und mehr bekannt wird, dass auch in Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften sexuelle Übergriffe und Gewalt an Frauen zunehmen. Die Frauen kommen traumatisiert hier an und erhoffen sich Schutz – und kommen vielfach auch hier in Deutschland vom Regen in die Traufe.
Als Gott Perlenschatz in Auftrag gab, hatte er auch die Schreie all dieser Frauen schon gehört.
„Ziel muss es sein, dass möglichst viele unterschiedliche Frauen dann, wenn sie Hilfe benötigen, ein ihrer Bedarfslage entsprechendes differenziertes Unterstützungsangebot erreichen können. Aus Sicht der Bundesregierung ist es daher wichtig, dass gesicherte Rahmenbedingungen für ein bedarfsgerechtes Angebot an Frauenhäusern und an spezialisierten Fachberatungsstellen gewährleistet sind. Zugleich bedarf es ausreichender Flexibilität innerhalb dieses Unterstützungssystems, um auch weiterhin ausreichenden Spielraum für eine Anpassung des Angebotsspektrums an neue gesellschaftliche Herausforderungen und an Veränderungen in den Bedarfslagen der Nutzerinnen zu eröffnen ….“
„Die Studien ergeben deutliche Hinweise darauf, dass für Frauen mit Migrationshintergrund ein signifikant höheres Gewaltrisiko besteht … Migrantinnen sind eine Gruppe, die bei Gewalt Frauenhäuser stark in Anspruch nimmt …“
Das sind Zitate aus einem Bericht der Bundesregierung zu einer Studie, die sie in Auftrag gegeben haben.
„Neue gesellschaftliche Herausforderungen“ und „Veränderungen in den Bedarfslagen der Nutzerinnen“ gibt es längst, und sie werden immer größer. Flexibel sind wir auch. Ob wir noch hoffen dürfen auf die Flexibilität derer, die doch eigentlich die Verantwortung tragen? Die sich über Privatinitiativen so freuen müssten, dass sie diese mit Selbstverständlichkeit unterstützen?
Wir sind gespannt, wie Gott uns führen wird!
Wer sich mal mit der Realität in Erstaufnahmeeinrichtungen oder auch Flüchtlingsunterkünften ansehen will, hat hier eines von vielen Beispielen:
http://hessenschau.de/gesellschaft/missstaende-in-fluechtlingslager-ein-interview,interview_grothe_giessen-100.html
Zitat daraus: „Wir wissen, dass es Vergewaltigungen gibt.“ Nach Berichten von Ehrenamtlichen, die in der Flüchtlingsunterkunft arbeiten, müsse man befürchten, dass die Dunkelziffer bei Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen erheblich ist. Die Polizei in Gießen bestätigt Vorkommnisse gegenüber hessenschau.de, nennt aber keine konkreten Zahlen. „Es gibt diese Fälle, aber wir sehen darin kein herausragendes Phänomen“, so ein Sprecher. Eine hohe Dunkelziffer sei aber „wahrscheinlich“.