Ihr Hass gegen Frauen ist grenzenlos

„Frauen sind die am stärksten unterdrückte und verachtete Bevölkerungsgruppe der Welt!“ sagt Botschafter Jürgen Werth.

Das ist so in vielen Ländern unserer Erde, laut Weltgesundheitsorganisation besonders stark im Nahen Osten und in Asien. Aber auch in Europa war mindestens jede dritte Frau schon mal von Gewalt betroffen.

Schreckliche Zustände im Iran

Symbolbild Pixabay

Heute, am internationalen Frauentag, möchte ich unseren Blick gerne noch einmal auf die schrecklichen Zustände im Iran lenken. Sie sind informiert über die Revolution, die seit dem Tod von Jina Mahsa Amini unter dem Motto „Frau. Leben. Freiheit!“ geführt wird.

100 Menschen soll das eigene Regime seit Januar hingerichtet haben, verkündet Amnesty International. Seit sechs Monaten sind rund 600 Menschen auf der Straße ermordet worden und über 20.000 inhaftiert durch Milizen und Mitarbeiter des Geheimdienstes. Bei Demonstrationen schießen sie absichtlich auf die Augen von Frauen, um ihre Schönheit zu entstellen. Davon gibt es in den sozialen Medien jede Menge Fotos. Häufig agieren diese Männer ohne Uniformen, damit sie keiner bestimmten Gruppe zugeordnet werden können. Und all das, weil die Frauen im Iran nicht mehr bereit sind, sich unterdrücken zu lassen. Und dieses Mal stehen auch Männer auf ihrer Seite und riskieren dabei ihr Leben.

Angriffe auf junge Mädchen

Seit November kommen die Giftgasattacken in Schulen dazu. In Mädchenschulen! Wie viele davon betroffen sind, wie viele Schulmädchen mit Vergiftungserscheinungen, Übelkeit und Atemnot in Krankenhäuser eingewiesen wurden, darüber sind sich die Berichterstatter nicht einig. Es sollen mehr als 1.200 Schülerinnen (Quelle z. B.: Bayerischer Rundfunk) an über 100 Schulen betroffen sein. Vorwiegend sechs- bis achtjährige!

Symbolbild Pixabay

Zuerst hatte die Regierung die Angriffe verharmlost. Laut Polizeichef und Regierung sollen die Angriffe untersucht werden. Sind wir gespannt, ob jemals etwas dabei herauskommt. Ob der Wille zur Aufklärung tatsächlich da ist. Auf Instagram sieht man ein Video, bei dem besorgte Eltern nach einem Giftgasangriff durch Schulbeamten der Zugang in die Schule zu ihren Kindern verwehrt wird (BR24).

Euronews: „Der stellvertretende iranische Bildungsminister, Younes Panahi, sagte … vor Reportern: „Nach der Vergiftung mehrerer Schülerinnen in [der Stadt] Qom … wurde festgestellt, dass einige Leute wollten, dass alle Schulen, insbesondere Mädchenschulen, geschlossen werden.“

Wer steckt dahinter?

Wer steckt dahinter? Wer sind „einige Leute“? „Nur“ religiöse Fanatiker? Wer hasst Mädchen und Frauen so sehr, dass er ihre Bildung verhindern möchte? Wer hat eine so große Angst vor Frauen? Für wen sind Frauen eine so große Bedrohung, dass er sogar keinen Halt davor macht, Kinder zu töten?

Die Spekulationen darüber reichen bis zu einer aktiven Beteiligung des Mullah-Regimes selbst. Die Opposition sagt, das sei mit großer Wahrscheinlichkeit von der Regierung angeordnet. Sonst würden sie etwas dagegen unternehmen. Diese Vermutung liegt nahe. Denn wo ist der sonst so gut informierte und berüchtigte iranische Geheimdienst? Ihr Präsident kündigte jetzt auch eine Untersuchung an. Für ihn war es eine „ausländische Verschwörung“ (Tagesschau 03.03.). Eine Stimme auf Instagram sagt: Wenn Ihr es nicht wart, dann seid Ihr eine unfähige Regierung, weil Ihr bisher die Schuldigen noch nicht gefunden habt.

Eins ist klar: Frauen sollen sich in den Augen islamischer Fundamentalisten weiter knechten lassen. Wer sich dagegen sträubt, muss mit Gewalt, Vergewaltigung oder sogar dem Tod bekämpft werden. Das betrifft auch Männer, die für die Freiheit der Frauen kämpfen. Eines der Instrumente, um Bildung von Frauen zu verhindern, sind diese Giftgasattacken. Die Bevölkerung der 88 Millionen Perser ist überwiegend jung. An den Universitäten sind mehr Frauen als Männer zu finden. Das macht dem fundamentalistischen Patriarchen-Regime große Angst! Sie sehen so langsam, aber sicher, ihre Macht schwinden. Deshalb müssen Aufstände mit Gewalt unterdrückt werden.

Es macht mich sprachlos, dass die Welt dem Terrorregime zuschaut und es gewähren lässt. Nicht nur im Iran. Wir weinen mit den Sterbenden. Und mit ihren Eltern und Geschwistern.

Darf ich Sie noch einmal bitten:

  • Beten Sie um Weisheit für die westlichen Politiker. Warum hat die EU noch nicht gehandelt? Welche Interessen sind größer, als Menschenrechte zu schützen?
  • Unterschreiben Sie Petitionen auf https://www.change.org. oder www.amnesty.de  
  • Beteiligen Sie sich – wo immer möglich – auf Demonstrationen. Obwohl in Brüssel und Berlin Tausende gegen das Regime auf die Straße gegangen sind, berichtet die Presse kaum darüber.
  • Kämpfen Sie mit dafür, dass das Mullah-Regime als Terror-Regime eingestuft wird, die Gelder seiner Mitglieder im Westen eingefroren werden und damit die Opposition gestärkt wird.

Herzlichen Dank für Ihre Solidarität und Unterstützung von Frauen, die für ihre Freiheit kämpfen.

Anette Bauscher

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