Partnerschaftsgewalt 2020
24. November 2021
Das Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht Zahlen aus 2020 zum Thema Gewalt
Im Jahr 2020 gab es 148.031 Gewaltopfer, ein Anstieg von 4,4 % gegenüber 2019. Das Bundeskriminalamt hat die Zahlen zum Thema Partnerschaftsgewalt für das Jahr 2020 herausgegeben. 80,5 % der Opfer sind weiblich, über 79 Prozent der Täter männlich. Bei den Zuwanderern, die noch keinen deutschen Pass haben, waren es 86,5 % weibliche Opfer.
Es geht um Partnerschaftsgewalt. Die Freiheitsberaubungen von (nicht nur) minderjährigen Mädchen in vielen Einwandererfamilien sind deshalb hier nicht erfasst.
139 Frauen und 30 Männer wurden in 2019 von ihren Partnern oder Expartnern getötet. Zusammen mit den versuchten Tötungsdelikten waren 359 Frauen und 101 Männer betroffen.
Das Familienministerium schlussfolgert in seiner Pressemitteilung vom 23.11.2021: „Die Zahlen von polizeilich registrierter Partnerschaftsgewalt steigen seit 2015 kontinuierlich an. Das ist ein Indiz dafür, dass mehr Opfer Hilfe bei der Polizei suchen und Gewalttaten zur Anzeige bringen.“
Grundsätzlich wird in etwa davon ausgegangen, dass 80 % der Gewalttaten im Dunkelfeld liegt. Gerade bei den Einwandererfrauen, die von Gewalt betroffen sind, nehme ich eine extreme Angst wahr, ihre Partner, Eltern oder Brüder anzuzeigen. Für mich persönlich sehen die steigenden registrierten Zahlen nach einem anderen Indiz aus.
Tatmittel Internet
Erstmals wurden auch Bedrohungs-, Nötigungs- und Stalkingsdelikte in die Statistik mit aufgenommen, bei denen das Tatmittel „Internet“ genutzt wurde. Von 18.538 Bedrohungsopfern waren das 4,8 %, von 8.962 Stalkingopfern 10,1 % und von den 214 Nötigungsopfern 4 %.
Wenn Sie sich etwas näher mit den Zahlen beschäftigen möchten, finden Sie hier den kompletten Bericht des BKA
Anette Bauscher